Hallo ihr Lieben!
Mittlerweile fang ich anscheinend jedes Mal so an, aber lang lang ist schon wieder her, dass ich mich gemeldet habe.
Es ist logischerweise seehr viel passiert! Wir hatten unsere Midorientation von YFU, Weihnachten, Sylvester, mein geburtstag und zum Schluss der Ferien bin ich sogar noch 10 Tage mit meiner Familie nach Brasilien zu den schönen Ständen in Natal gereist.
Um ein bisschen die Reihenfolge einzuhalten, beginne ich natürlich mit der Midorientation. Ich werde keine Details erzählen wie schon bei der VBT da jeder seine Erfahrung machen soll ohne vorher genau zu wissen welche Inhalte durchgenommen werden. Ich kann aber auf jeden Fall sagen, dass diese 4 Tage wirklich sehr emotionale Tage waren.
Wir haben uns nach langer Zeit alle wieder zusammen gesehen, einige neue Gesichter waren auch dabei, da einige später nach Paraguay gekommen sind als die anderen. Nach langer Zeit konnte man sich persönlich über seine Erfahrungen, Gefühle und auch Probleme austauschen.
Jeder hat sein eigenes Leben hier in Paraguay, die einen in Asuncion, der Hauptstadt, andere in Encarnacion, Concepcion oder Ciudad del Este. Jeder hat andere Erfahrungen mit seiner Familie, seiner Schule und Freunden oder manchmal sind es auch sehr ähnliche Erfahrungen. Allerdings sind es wirklich nicht immer nur tolle Erfahrungen! Das sollte jeder im Hinterkopf behalten, der ein Auslandsjahr machen möchte oder auch allgemein jeder Außenstehende.
Oft werden von Austauschschülern nur die tollen Dinge mitgeteilt, was auch sehr gut ist, da man nicht immer nur über das Schlechte sprechen soll sondern eher das Gute schätzen.
Trotzdem gibt es immer auch mal schlechte Momente in seinem Jahr. Egal ob es "nur" Heimweh ist oder ob man ernste Probleme mit seiner Gastfamilie oder Schule hat. Jeder macht seine eigenen Erfahrungen, die einen letztendlich fürs Leben prägen werden. Die einem niemand mehr nehmen kann und wodurch man innerlich Schritt für Schritt reift und was viele nicht so erleben (können).
Insgesamt habe ich in diesen Tagen nochmal genauer gelernt wie verschieden die Erfahrungen sein können, wie dankbar man für alles sein kann, was man hat. Selbst, wenn es nur ein Mittagessen ist, was für einen gekocht wird. Wie wichtig es ist, eine Gruppe zu haben, die zusammenhält, mit der man sich austauschen kann und vor der einem nichts peinlich sein muss. Und man wichtigsten, eine Gruppe mit der man Spaß haben und lachen kann.
Wenn ich das jetzt so schreibe und darüber nachdenke, geht es langsam schon wieder auf die Endorientation zu.. traurig eigentlich.
Weihnachten und Neujahr habe ich sehr schön mit meiner Gastfamilie verbracht. Die Weihnachtsstimmung ist bei mir ehrlich gesagt nicht so hochgekommen. Die Weihnachtsmärkte, Kinderpunsch, Deko, Adventskalender und die Kälte haben mir doch etwas gefehlt. Trotzdem habe ich Weihnachten wirklich schön mit meiner Gastfamilie auf der Farm meiner Großeltern verpasst mit allen meinen Onkels und Tanten. Am 24. haben wir erst alle zusammen gegessen und um 23 Uhr hat sich mein Opa für die kleinen als Weihnachtsmann verkleidet und ihnen ihre Geschenke gegeben. Um 24 Uhr wurde ein Feuerwerk gezündet und die anderen haben auch ihre Geschenke ausgepackt und es wurde mit allen zusammen angestoßen.
Allgemein geht es mir wirklich sehr gut, allerdings drehen sich die Gedanken immer mehr ums nach Hause kommen, da es wirklich nur noch 2,5 Monate sind und diese fliegen nur so vor sich hin.
Oft denke ich wirklich schon daran, dass ich zurück möchte, was ich alles dort machen könnte und alles. Andererseits möchte ich aber auch hier bleiben. Ich habe wirklich Angst alles hier zurück zu lassen und habe auch Angst wir es zurück in Deutschland wieder sein wird, wer noch bei mir sein wird und und und..